Nicht ohne meine Reiseapotheke
Endlich ist der Urlaub in greifbare Nähe gerückt! Die Vorfreude steigt und die Gedanken kreisen immer häufiger um die Frage: Was soll ich alles einpacken? Worauf Sie trotz Sorge vor Übergepäck auf keinen Fall verzichten sollten, ist die Reiseapotheke. Im Idealfall braucht man sie zwar nicht, aber falls doch, kann sie einem Schmerz, Frust, Geld und unter Umständen einen verkürzten oder im Bett verbrachten Urlaub ersparen.
Wie genau die Reiseapotheke bestückt sein muss, ist unter anderem auch vom Reiseziel und der Art des Urlaubs abhängig. Es empfiehlt sich aber zu überprüfen, ob die generell empfohlenen Schutzimpfungen wie Diphtherie, Tetanus und Kinderlähmung noch aktuell sind. Für Malaria-Risikogebiete gibt es Medikamente, die aber bereits einige Zeit vor Reiseantritt eingenommen werden müssen. Jeder Hausarzt berät seine Patienten nach ihren jeweiligen Bedürfnissen und kann beim Bestücken der Reiseapotheke helfen. Auch kann er bei verschreibungspflichtigen Medikamenten einen Nachweis erbringen, falls Sie in die unglückliche Situation kommen, sich dieses Medikament im Urlaub besorgen zu müssen.
Was muss in der Reiseapotheke sein
Grundsätzlich müssen alle regelmäßig eingenommen Medikamente in ausreichender Menge vorhanden sein. Um bei ungeplanten Verlängerungen dennoch hinreichend versorgt zu sein, empfiehlt es sich, mindestens 3-4 Tagesrationen mehr einzuplanen.
Bei Unverträglichkeiten und Empfindlichkeiten gegenüber bestimmten Wirkstoffen ist es auch von Vorteil, die Medikamente und Salben einzupacken, von denen man weiß, dass sie vertragen werden. Im Ausland kann es sonst aufgrund von Verständnisschwierigkeiten, gefälschten Medikamenten oder Qualitätsunterschieden zu Problemen kommen. Bitte überprüfen sie auch regelmäßig das Mindesthaltbarkeitsdatum (dieses gilt aber nur bei unangebrochenen Packungen!) der Medikamente. Als Basis sollten mitgenommen werden:
Schmerzmittel
Desinfektionsmittel und evtl. Einmalhandschuhe
Mittel gegen Magenschmerzen und Durchfall
Mücken- und Zeckenschutz
Sonnenschutz
Verbandspäckchen
Pflaster / Blasenpflaster
Evtl. Wundsalbe
Fieberthermometer
Allergiemittel
Bei Bedarf Notfallmedikamente
Pinzette
Schere
Ersatzbatterien
Sicherheitsnadeln
Optional können ein Mittel gegen die üblichen Erkältungsbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen oder Juckreiz hilfreich sein. Bei einem Wanderurlaub empfiehlt es sich außerdem, Blasenpflaster und Tape mitzunehmen. Verbringen Sie einen Tauchurlaub, können Ohrentropfen nötig werden.
Tipps
Da dies alles ziemlich viel Platz einnimmt, kann man die Medikamente bei Platzmangel auch aus der Packung nehmen und Verwendungszweck sowie Dosierung mit einem Zettel auf dem Blister/ der Dose befestigen. Hier sollte man aber sehr darauf achten, dass die Hinweise nicht abfallen können. Eine Liste mit allen mitgenommenen Medikamenten, ihrem Verwendungszweck und der Dosierung kann hier hilfreich sein. Bitte lesen Sie sich, falls Sie sich dazu entscheiden, die Packungen zu Hause zu lassen, schon vorher die Packungsbeilagen durch. Ungewollte Neben- und Wechselwirkungen sind im Urlaub noch unangenehmer als daheim.
Im Notfall Leben retten
Immer mitnehmen sollten Sie auch Impfpass, falls vorhanden Blutspenderausweis (um im Notfall ohne große Verzögerung die Blutgruppe zur Hand zu haben), Allergiepass und bei chronischen Krankheiten, wie zum Beispiel Asthma oder Diabetes, den dementsprechenden Ausweis bzw. einen Hinweis darauf. Im Ernstfall kann es Leben retten, wenn Sie einen (auch in der jeweiligen Landessprache bzw. in Englisch verfassten) Hinweis auf Asthma, Diabetes oder Notfallmedikamente in Ihrem Geldbeutel oder laminiert in Ihrer Tasche verstauen, damit Ersthelfer und Ärzte diesen auf jeden Fall finden und sie schnell und adäquat versorgen können.